Insbesondere der älteren Generation bereiten Arzneimittelengpässe sorgen. Ich als Seniorenring-Landesobmann erachte die geplante Wirkstoff-Verordnung als nicht zielführend – viele Menschen sind auf gewisse Präparate angewiesen – und ich fordere nachhaltige Maßnahmen auf Bundesebene.
Seit geraumer Zeit sorgen internationale Lieferengpässe bei Medikamenten auch in Österreich für Verunsicherung. Mehr als 500 Arzneimittel sind derzeit als schwer oder nicht erhältlich gemeldet, darunter auch häufig verschriebene Präparate wie Schmerzmittel oder Antibiotika. Bei der Bevölkerung sorgen die Arzneimittelengpässe für zunehmende Beunruhigung. „Gerade die ältere Generation oder chronisch kranke Menschen, die nun mal auf gewisse Medikamente angewiesen sind und nicht so einfach auf andere Arzneimittel umgestellt werden können, ist die Sorge aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe groß“, meine ich als Landes Obmann des Steirischen Seniorenrings (STSR). Ich konnte in mehreren Gesprächen mit Senioren feststellen, dass diese von derartigen Arzneimittelengpässen betroffen sind und folglich um entsprechende Versorgungssicherheit bangen. „Auch, wenn es für bestimmte Medikamente alternative Präparate gibt, so ist eine derartige Umstellung für viele Bürger nicht so einfach möglich bzw. birgt die unterschiedlichsten Risiken gerade für ältere Menschen. Auch chronisch kranke Personen sind häufig an bestimmte Arzneimittel gebunden, weswegen die von Gesundheitsminister Rauch angekündigte ‚Wirkstoffverschreibung‘ nicht immer nützlich ist“. Die Ursache an der misslichen Situation darin sehe ich, dass immer weniger Herstellungsschritte von Arzneimitteln in Österreich und Europa stattfinden und die Produktion immer mehr nach Asien ausgelagert wird. „Die politischen Verantwortungsträger haben es leider verabsäumt, rechtzeitig Schritte zu setzen, um dem sich abzeichnenden Medikamentenengpass entgegenzuwirken. Offensichtlich hat man aus den vergangenen Jahren und der Pandemie überhaupt nichts gelernt und man ist nach wie vor abhängig von südöstlichen Ländern. Es ist höchst an der Zeit, hier einen Gang höher zu schalten. Gesundheitsminister Rauch hat sich auf Bundesebene sowie folglich auch auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass rasch eine nachhaltige Lösung für den vorherrschenden Medikamentenmangel gefunden wird. Wir werden über unseren Bundesrat Markus Leinfellner auch eine parlamentarische Anfrage zu dieser wichtigen Thematik an Gesundheitsminister Rauch stellen“, das meine ich, ist ein wichtiges Gebot der Stunde, um den verfahrenen Karren noch herumzureißen.