Am 9. Oktober 2024 fand auf Einladung von Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka, des Österreichischen Seniorenrates und des österreichischen Journalisten Clubs die Vergabe der a·g·e Awards statt.
Ziel des a·g·e Awards ist es, öffentliches Bewusstsein zum Thema Alter zu schaffen. Neben einer Sensibilisierung soll auch eine Qualifizierung der Medienlandschaft erfolgen und ein Impuls für die Arbeitswelt und Gesellschaft gesetzt werden. Alter gemeinsam erleben – vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen in Österreich.
Parlamentsdirektor Dr. Harald Dossi begrüßte stellvertretend die mehr als 200 Gäste im Nationalratssitzungssaal des Hohen Hauses zur dritten Vergabe der Awards.

Der a·g·e – Award setzt ein klares Zeichen gegen Altersdiskriminierung und für das Engagement, das Rollenbild der älteren Generation an die Realität anzupassen. Dieser notwendige Paradigmenwechsel soll das neue Bild der älteren Generation widerspiegeln: Wir sind selbstbestimmt, engagiert und neugierig und wollen aktiv an der Gestaltung der Zukunft teilnehmen – in der Wirtschaft, in der Politik und in der Gesellschaft. Die ‘Neuen Alten’ sind eine wachsende und wertvolle Ressource für unsere Gesellschaft. Altersdiskriminierung – sei es in der digitalen Welt oder im täglichen Leben – darf keinen Platz mehr haben. Null Toleranz ist hier unsere klare Botschaft!

Denn es geht nicht darum, wie alt man wird, sondern wie man alt wird. Und wir wollen das Alter aktiv, gesund und eingebunden in das gesellschaftliche Leben erleben.
„Das Alter eines Menschen darf keinen Einfluss darauf haben, wie die Gesellschaft sie oder ihn sieht und behandelt! Altern ist etwas Natürliches, doch leider ist diese Ansicht in der Arbeitswelt, in der Gesellschaft, häufig auch in den Medien und der Werbung und auch in der Politik noch lange nicht der Fall. Es ist also höchst an der Zeit, dass wir ein neues, ein positives Bild vom Älterwerden entwickeln. Es ist höchste Zeit, dass wir das Alter mit allen seinen positiven Facetten, seiner Schönheit, seiner Freiheit, seiner ganz speziellen Würde und mit Wertschätzung betrachten. Es ist höchste Zeit, dass wir der Gesellschaft, dem Arbeitsmarkt, den Medien und Werbung und auch der Politik, die uns zwar allzu gerne als treue Wählergruppe erkennt, uns aber gleichzeitig systematisch diskriminiert – beispielsweise mit dem Online-Zwang für öffentliche Förderungen, dass wir energisch und hartnäckig sind, dass wir sagen: NEIN, so nicht!
Dazu dient auch der a·g·e Award, zu deren jährlicher Vergabe wir zusammengekommen sind, um das Bild vom Altern in der Gesellschaft wieder einmal zurecht – und in den Vordergrund zu rücken. Nicht, um dieses Bild zu beschönigen und ganz bestimmt auch nicht, um es zu dramatisieren. Einfach um zu zeigen, wie es ist – es steckt so viel in uns!

Vergabe der Awards
Aus den zahlreichen Einreichungen der Aktivitäten im Zeitraum September 2023 bis August 2024 wählte eine Jury jeweils drei Nominierte bzw. einen Gewinner pro Kategorie aus.
Die Jury setzte sich zusammen aus dem Vorsitzenden Christian Stöger sowie Prof. Franz Kolland (Leiter des Zentrums für Gerontologie und Gesundheitsforschung), LAbg. Ingrid Korosec, Dr. Peter Kostelka, Dr. Klaus Ropin (Leiter des Fonds Gesundes Österreich), Martina Rupp (Journalistin & Moderatorin), Mag. Johanna Ruzicka (Wirtschafts-Redakteurin), Dr. Brigitta Schwarzer (Geschäftsführende Gesellschafterin der INARA GmbH) und Mag. Andrea Stoidl (Geschäftsführerin des Österreichischen Werberates)

Moderatorin Heilwig Pfanzelter führte durch den Abend. Den musikalischen Rahmen bildete die „Little Big Family“ unter der Leitung von Christof Moser.
Landesobmann des Steirischen Seniorenring (STSR) und Bundesobmann Stv. vom Österreichischen Seniorenring (ÖSR) durfte bei dieser Veranstaltung den BO des ÖSR Thomas Richler vertreten.
a·g·e Award in der Kategorie Medien
Die drei Nominierungen:
1.) Von Oktober 2023 bis zum heurigen Juni hat Mag. Georg Fabjan, als Redakteur und Interviewer, das Leben älterer Menschen in einem positiven Kontext dargestellt. Ausgestrahlt wurden 11 Sendungen in der Sendereihe „Focus – Themen fürs Leben“ im ORF-Radio Vorarlberg.
2.) Mit der Werbekampagne „Sexy, not sorry“ von Palmers ermutigt die österreichische Unterwäschemarke Frauen dazu, das Entschuldigen ein für alle Mal zu beenden. Im Gegensatz zu konventioneller Wäsche-Werbung wurden die Brand Ambassadors so abgelichtet, wie sie sind: authentisch, einzigartig – und vom Palmers-Logo gekrönt. Für die Kampagne wurde die Werbeagentur Demner, Merlicek & Bergmann beauftragt.
3.) Im Kurier ist am 6. Mai 2024 der Artikel erschienen: Ab wann ist man eigentlich alt? Marlene Patsalidis interviewte darin den deutschen Psychologen Markus Wettstein. „Lassen Sie sich nicht vom chronologischen Alter, einer Zahl, ausbremsen“, sagt der Altersforscher.
Der a·g·e Award 2024 in der Kategorie Medien ging an Mag. Georg Fabjan und wurde persönlich mit großer Freude entgegengenommen.
a·g·e Award in der Kategorie Arbeitswelt
Die drei Nominierungen:
1.) 80% der Pflege und Betreuung erfolgt zu 75% durch Frauen in Familien. Dies kann jede bzw. jeden betreffen und geht mit hohen Unsicherheiten und Belastungen einher. „Alles Clara“ bietet pflegenden Angehörigen niederschwellige, flexible Entlastungs- und Pflegeberatung. „Alles Clara“ begleitet die Angehörigen über eine App und gibt ihnen Information, Orientierung und Stärkung.
2.) „Green Care“ hat sich zum Ziel gesetzt, Partner aus Wirtschaft, Kultur, Medien und Sport für die soziale Landwirtschaft und die Angebote der Green Care-Bauernhöfe zu begeistern. Green Care sichert nicht nur Höfe. Green Care schafft auch Arbeitsplätze für Jung und Alt durch den Zertifikatslehrgang Green Care Seniorenbetreuung am Hof.
3.) „Senior Quality“ ist Österreichs einzige Jobplattform für Menschen 45 plus. Hier finden Angebot und Nachfrage vakanter Stellen aus allen Berufsbranchen zusammen. Senior Quality bringt ältere Arbeitnehmer mit passenden Unternehmen zusammen.
Der a·g·e Award 2024 in der Kategorie Arbeitswelt wurde von der Jury an Alles Clara vergeben. Der Award wurde von Nicole Traxler von der Geschäftsführung der Alles Clara GmbH – Gesellschaft zur Entlastung pflegender Angehöriger dankend entgegengenommen.
a·g·e Award in der Kategorie Gesellschaft
Die drei Nominierungen:
1.) Das Fotoprojekt „Die Würde des Alterns“, von Georg Steinböck. Dieses Fotoprojekt besteht aus einer Serie von Portraitaufnahmen von Älteren in Pensionistenheimen in Wien und dient der Wertschätzung und der Vielfalt des Lebens. Weitere Ziele sind: Positive soziale Kommunikation beim Austausch mit dem Fotografen sowie eine Stärkung des Selbstwertgefühls und des Selbstausdruckes für die älteren Menschen.
2.) Mit der Weiterbildungsmaßnahme „DigiFit60+“ bildet die Servicestelle digitale Senioren Frauen zu Digitalbegleiterinnen aus. Die primäre Zielgruppe dieses Projekts sind Frauen im Alter von 60+, die ihre eigenen digitalen Kompetenzen erweitern möchten.
3.) Mit der Ausstellung „Mein Kleiderkasten – weibliche Lebensfreude bis ins hohe Alter“ von Dr. Phil. Elizabeth Baum-Breuer wurde im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024 das ungewöhnliche „Paar“: „Mode und Alter“ vor den Vorhang gebeten.
Der a·g·e Award in der Kategorie Gesellschaft ging an DigiFit60+ und wurde von Mag. Edith Simöl, Leiterin der Servicestelle digitale Senioren, entgegengenommen.
Sonderaward
Der Professor für Geriatrie Christoph Gisinger hat im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit, dem interdisziplinären Austausch, aber auch in seiner Funktion als Institutsdirektor vom Haus der Barmherzigkeit einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Altersmedizin in Österreich geleistet. Einstimmig wurde daher von der Jury die Vergabe dieses Sonderawards an Univ.-Prof. Dr. Christoph Gisinger beschlossen.
Keine Vergabe eines Autsch!
Die Vergaberichtlinien des a·g·e Awards sehen vor, dass auch ein „Autsch!“ an jene vergeben werden kann, die ältere Menschen in der öffentlichen Darstellung oder im wirtschaftlichen Leben diskriminieren, in ihrer Würde herabsetzen oder bewusst in negative Zusammenhänge bringen. Erfreulicherweise konnte abschließend berichtet werden, dass heuer kein „Autsch!“ vergeben werden musste.
